„Wir sind die Feuerwehr im schwarzen Anzug“
(Stadtteilzeitung MQ Mai 2016 - Redaktion)

In der Vortragsreihe „Hand-Werk im MichaelisQuartier“ präsentieren verschiedene Einrichtungen im Stadtteil ihr „Hand-Werk“. Nachstehend wird über das Bestattungsunternehmen Brunotte vom Alten Markt 37 berichtet.

 

Hubert Brunotte jun. im Gespräch

Mittlerweile in der dritten Generation ist Familie Brunotte beruflich und privat Teil des Michaelisquartiers. Schon vor dem Krieg begann der Großvater mit Möbel- und Bestattungstransporten. Dies wurde nach dem Krieg von Hubert Brunotte sen. fortgeführt und erweitert. 1987 verlagerte sich der Schwerpunkt mit der Übernahme  des Bestattungsinstitutes Küster ganz auf den Bereich Bestattungen. Hubert Brunotte jun. machte deshalb noch eine weitere Ausbildung zum fachgeprüften Bestatter des Handwerks.

Heute arbeiten in dem Betrieb Hubert Brunotte jun. und seine Frau Carola, zwei Angestellte für die Bereiche Büro und Technik, eine Auszubildende und sieben Aushilfen. Das Hauptbüro befindet sich in der Sedanstraße 28, ein weiteres kleines Büro und die Hauskapelle im Alten Markt 37.  Hubert Brunotte jun. liegt sein Beruf in seiner Vielfalt am Herzen. „Wir haben 365 Tage 24 Stunden Dienst“, sagt er. „Wir sind quasi die Feuerwehr im schwarzen Anzug. Werden wir gebraucht, sind wir sofort zur Stelle. Der Tod ist für jeden ein einschneidendes Erlebnis und jeder reagiert anders. Wichtig sind Feingefühl und offene Ohren für die Angehörigen. Erst dann geht es organisatorisch darum, aus dem riesigen Berg, der vor den Betroffenen steht, überschaubare Hügel zu machen.“ Er beschreibt, wie bedeutsam für viele Angehörige die Begegnung mit dem aufgebahrten Verstorbenen in der Hauskapelle ist. Die Kapelle befindet sich im Wohngebiet, direkt neben dem Wohnhaus der Familie Brunotte, und das findet er gut so. Der Tod gehöre mitten ins Leben und die Trauernden sollen jederzeit die Möglichkeit haben den Verstorbenen noch einmal zu sehen. Das kann eine Hilfe sein, das Unfassbare besser zu realisieren. Hubert Brunotte jun. erzählt
davon, dass hier schon Bücher vorgelesen, Musik gemacht und kleine Reden gehalten wurden.   Wenn es um die Gestaltung der Beerdigung geht, stellt er fest, dass gerade jüngere Angehörige sich stark mit eigenen Beiträgen einbringen, die Feierlichkeiten werden individueller, eine Entwicklung die er sehr begrüßt. Er selbst ist bei jeder Beerdigung wieder aufs Neue angespannt. „Es darf nichts schief laufen, das kann man nicht wieder gut machen.“ Seit 32 Jahren arbeitet Hubert Brunotte jun. im Bestattungswesen und seit 52 Jahren lebt er Michaelisquartier, das er liebt. „Sie sind in einer Minute an der Innerste, in 10 Minuten in der Stadt und in 15 Minuten im Wald. Überall trifft man nette Leute. Wir haben einen Kindergarten und mehrere Schulen. Und wo gibt es sonst auf so kleinem Raum so viel gute Gastronomie wie hier?!“ schwärmt er. Ein kleines Straßenfest mit Bierzelt und Hüpfburg auf dem Michaelisplatz oder in der Mühlenstraße, das könnte er sich zukünftig gut vorstellen und würde auch bei der Verwirklichung tatkräftig zupacken.

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