Alter Hildesheimer Brauch – Drei Weisen
Stadtteilzeitung Ost-Innenstädter - Doppelseite MQ 01/2024 (Text: Karl Scheide)
Ein alter Brauch ist der Heischegang (Bitte um Gaben oder Spenden) der Drei Weisen in der Weihnachtszeit. In Hildesheim waren dies früher die Patthöker (Pflasterer); siehe dazu Hildesheimer Miniaturen (Bernward Verlag) Walter Konrad „Hildesheim und die Heiligen Drei Weisen“. Heute ist es das Sternsingen von Kindern/Jugendlichen der Pfarrgemeinden.
Reinold von Dassel war 1147/48 Dompropst in Hildesheim und dadurch Zeit seines Lebens, auch als Erzbischof von Köln, mit Hildesheim eng verbunden. Als Kölner Erzbischof hat er von Kaiser Friedrich Barbarossa die Gebeine der Heiligen Drei Könige erhalten. Je einen Finger schenkte er dem Hildesheimer Dom. Diese haben die wertvollen Reliquien in eine vergoldete Schaumonstranz eingesetzt. Man kann sie im Hildesheimer Dommuseum besichtigen.
Georg Mross, ehemaliger Hildesheimer Studentenpfarrer, schreibt in seinen Betrachtungen zu den Heiligen Drei Königen in der Bernwardstür vom Dom „Christus schaut entgegen und er nimmt entgegen. Er lässt sich mit allem beschenken, was wir zu geben haben: ein Körnchen Gold der Liebe, ein Körnchen Weihrauch der Anbetung und ein ganzer Packen Myrrhe = Bitterkeit, Alltagsmühe, Leid, Schuld.“ Der Dreikönigstag wird gefeiert am 6. Januar.