"Blick in die Gärten" - Michaelisheim
(Stadtteilzeitung MQ September/2012 - Redaktion)

Ausgangslage

MiHeim_vor_UmbauDer Garten am Alten- und Pflegeheim Michaelis in Hildesheim wies im Jahr 2007 erhebliche bauliche Mängel auf. Der ungünstige Grundstückszuschnitt – lang und schmal geschnitten – machte durch seine L-Form und vorhandene Großgehölze den Garten schattig und unübersichtlich.

 

Die Bepflanzung wurde durch immergrüne Gehölze dominiert, so dass jahreszeitliche Veränderungen für die Bewohner nur unzureichend erlebbar waren. Der Vorgarten des Michaelisheimes – bisher nur als barrierefreie Zuwegung genutzt – musste, auch im Hinblick auf das 1000-jährige Bestehen der benachbarten Michaeliskirche im Jahr 2010, aufgewertet werden.

Gestaltungskonzept

MiHeim_TerrasseGärten als geschätzte Räume haben im Leben von Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder an Demenzerkrankungen leiden, einen wichtigen Stellenwert und leisten einen nicht unerheblichen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität. Sie können im Sinne des „Türöffnungskonzeptes" des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe ein Weg sein, demenzerkrankte Menschen besser zu erreichen und ihr Leben zu bereichern. So können umfassende und vertraute sinnliche Wahrnehmungen durch Beobachten von Wachstum, Entfaltung und Vergehen im Garten Türen öffnen und zur Persönlichkeit der Bewohner beitragen.

Grundlage des Gestaltungskonzeptes von Landschaftsarchitektin Verena Leonhardt aus Hildesheim war die Idee, dass jeder Mensch eine eigene Gartenbiografie hat, d.h. positive Erinnerungen an die Gärten seiner Kindheit gespeichert hat, wie Düfte, Farben, Laubrascheln und das Plätschern von Wasser.

MiHeim_WegDer Garten am Alten- und Pflegeheim Michaelis in Hildesheim sollte zu einem klassischen Haus-Garten umgestaltet werden, der durch seine Ausstattung mit vertrauten Pflanzen und Materialien alle Sinne anspricht und Erinnerungen an die Gärten des eigenen Lebens weckt.

Geplant wurde ein neuer Sitzplatz vor dem Aufenthaltsraum, belebt durch ein Wasserbecken mit einem spuckenden „Froschkönig". Ein neuer Rundweg in den hinteren Bereich des Grundstückes führen, zwei neue Hochbeete sollten die Möglichkeit bieten, selber etwas zu pflanzen, Pflanzen anzufassen und zu spüren. Die Höhenunterschiede zum Nachbargrundstück wurden durch den Einbau von Gabionen (Drahtkörbe) aufgefangen und gesichert. Mit wildem Wein bepflanzt, bilden sie eine „freundliche Barriere", die den Charakter des Eingeschlossenseins vermeidet.MiHeim_Hochbeete

Das Pflanzkonzept sah die Bepflanzung mit vertrauten alten Gartenpflanzen vor. Am Sitzplatz steht jetzt ein Apfelbaum, Flieder und Philadelphus, Rosen und Lavendel duften, Schmetterlingsflieder locken Schmetterlinge an, Tomaten und Johannisbeeren können geerntet werden.

Gegenüber der Michaeliskirche wurde zudem der westliche Eingangsbereich als kleine gepflasterte Sitzfläche mit Bänken und einem Rotdorn in der Platzmitte neu gestaltet. Bänke und eine neue Bepflanzung sollen auch hier Duft, Farbe und jahreszeitliche Veränderungen erlebbar machen und die Möglichkeit bieten, in Hausnähe am öffentlichen Leben rund um die Michaeliskirche teilzunehmen. 

MiHeim_Entwurf

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