Häuser im MQ: Früher und heute - Magdalenenhof

Stadtteilzeitung MQ Juni 2019 - Redaktion

Im Jahr 2015 feierte die Stadt ihr 1200-Jahre-Jubiläum. Zu diesem Anlass hatte ein Arbeitskreis aus dem MichaelisQuartier das Projekt „Historisches Gesicht des MichaelisQuartiers: Häuser erzählen“ konzipiert und mit Hilfe der Kreiswohnbau Hildesheim als Sponsor umgesetzt. Mit guter Resonanz wurden 11 verschiedene „Hausgeschichten“ vor Ort vorgestellt. In loser Reihenfolge soll diese Reihe noch einmal belebt werden. Als fünftes Haus berichtet der Magdalenenhof kurz aus seinem Leben.
Schaut man vom hohen Turm der Andreaskirche, sieht man von der alten Klosteranlage nur die oberen Dachgauben, da die jetzige Senioren- und  Pflegeeinrichtung in einer Senke liegt.

Das frühere Magdalenenkloster wurde im Jahre 1224 als Süsternkloster von dem Orden der Magdalenerinnen gegründet und war das erste Nonnenkloster in Hildesheim. Im Jahre 1251 erfolgte die erste Erwähnung der Magdalenenkirche, die Teil der alten Klosteranlage ist.
Um 1360 kam es zur Gründung der ersten „Töchterschule“ im Magdalenenkloster, man kümmerte sich um „gefallene Mädchen“ aus der Stadt und deren Umgebung. Um 1810 wurde das Kloster, nachdem es die Reformation überstanden hatte, aufgelöst.
Im Jahre 1832 wurde es zusammen mit dem Michaeliskloster Teil der damals modernsten Heil- und Pflegeanstalt des Königreiches Hannover, wozu auch noch das ehemalige Sültekloster gehörte. Im Magdalenenkloster waren vornehmlich Langzeitkranke untergebracht, es gab auf dem Gelände auch Werkstätten als damals moderne Arbeitstherapie für die Patienten. Den angrenzenden Fluss Innerste nutzte man für Tauchbäder, die ebenfalls Teil der Therapie waren.
Am 22. März 1945 wurde die Klosteranlage bei dem großen Luftangriff auf Hildesheim bis auf die Außenmauern vollständig zerstört. Im Jahre 1952 wurde die Anlage inklusive des Gartenareales durch den Bischöflichen Stuhl vom Land Niedersachsen erworben und dem Caritasverband für die Diözese Hildesheim zum Aufbau eines Alten- und Pflegeheimes überlassen. Dieser baute das Magdalenenkloster wieder auf und nannte es in Magdalenenhof um.
Am 14.Oktober 1952 konnte das Altenheim Magdalenenhof eröffnet werden. Es stand unter der Leitung der damals heimatvertriebenen Ordensschwestern der Grauen Elisabeth aus Neiße, die bis zum Jahre 1989 am Wirken waren. Die neue Hauskapelle wurde 1960 durch Bischof Heinrich Maria Janßen eingeweiht.
Von 1974 bis 1980 wurde der Magdalenenhof komplett umgebaut und auch und auch in den Folgejahrzehnten geschahen immer wieder Umbauten, zuletzt im Jahre 2002 der Komplettumbau des sogenannten Innerste- und Wallflügels mit modern eingerichteten Bewohnerzimmer und einem großen Aufenthaltsbereich. Auch der Magdalenengarten wurde rekonstruiert und konnte durch Bischof Josef Homeyer am 18.Juni 2004 eröffnet worden und ist seitdem nicht nur den Bewohnern des Magdalenenhofes und den Bürgern aus dem Michaelisviertel, sondern auch für zahlreiche Besucher der Stadt zu einer erholsamen und sehenswerten Stätte mit seinen zahlreichen Rosen geworden.
Auf seinem Gelände befinden sich zudem Seniorenwohnungen und seit 2019 auch direkt davor der neu erbaute St. Bernward Kindergarten.
Schauen Sie einfach mal zu einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen am Nachmittag herein.
(Text: Michael Sackmann / Foto: Dieter Goy)

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