Ein Garten als Teil des Welterbes

(Stadtteilzeitung MQ Mai 2015 - Redaktion)

Mit der Restaurierung des Magdalenengartens im Jahre 2003 haben die Hildesheimer einen Garten zur öffentlichen Nutzung erhalten, der als Klostergarten schon vor rund 1000 Jahren in den Grundzügen bestand und daher mehr als mancher andere Garten in Niedersachsen eine lange Geschichte aufweist.

Diese Geschichte verdeutlicht vor allem das 2003 wiederhergestellte Mittelparterre, das nach vorheriger archäologischer Aufgrabung der Wege in der Formensprache der Barockzeit neu entstehen konnte. Im Obstgarten und im Bereich des Weinbergs wird eine noch viel ältere Zeit nachvollziehbar. Schließlich ist mit der 2012 geschaffenen direkten Anbindung des Gartens an die Michaeliskirche im Osten der historische Bezug des Gartens zum ehemaligen Michaeliskloster wieder sichtbar geworden, so dass die Anlage des Magdalenengartens heute gemeinam mit der Michaeliskirche als Teil des Welterbes betrachtet werden muss. Der Magdalenengarten ist somit von außergewöhnlichem Wert nicht nur für das Michaelisviertel, sondern für die Stadt und die Region – und als Welterbe für das Land. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, bedarf es in den nächsten Jahren allerdings auch erheblicher Anstrengungen, um die Anlage gemäß der vorliegenden Pläne fortlaufend zu verbessern und zu entwickeln. Wichtig ist daher nicht nur die Verbesserung der Pflege – wobei es erwünscht wäre, wenn sich die Bevölkerung mehr als bisher durch ehrenamtlichen Einsatz kontinuierlich für den Garten einsetzt. Wichtig ist vor allem auch die Fortentwicklung der Rosensammlung, die freilich intensiv nur betrieben werden kann, wenn sich genügend freiwillige Hilfskräfte zu ihrer Pflege finden. Nicht zuletzt wird es darauf ankommen, im Gehölzbestand wieder bevorzugt seltene und dekorative Gehölze zu setzen, damit die Attraktivität des Magdalenengartens nicht zu sehr von der Rosenblüte abhängig ist und der Blick auch auf blühende Kirschen, Jasmin, Spiersträucher oder Flieder und Schneeball fällt. Der Magdalenengarten könnte als kleiner „botanischer Garten“ übrigens für die umliegenden Schulen sehr hilfreich sein, so dass sich insgesamt für das ganze Ensemble eine chancenreiche Situation ergibt. Die Bürger – besonders die des Michaelisviertels – sind auch hier aufgerufen mitzuhelfen. Daher: Helfen Sie mit, spenden Sie mit und pflanzen sie im Garten seltene Gehölze als Erinnerung an ein Stück Hildesheim, an dem Sie zum Nutzen aller mitgewirkt haben. Zur Beratung können Sie anrufen: Tel.: 05121 7586138.