Ein Amtshaus der Knochenhauer im Michaelisquartier?
(Stadtteilzeitung MQ September 2015 - Redaktion)
Das hat es gegeben! Erbaut im 16. Jahrhundert stand das kleine Amtshaus der Knochenhauer an den Steinen mit der Adresse Burgstraße 1 (auch Kuhfuss genannt). Wie bei der großen Schwester am Markt sprang die Giebelseite durch Auskragung hoch ins Dach bis in die Straße vor.
Das Foto ist von Süden aufgenommen und der beigefügte Stadtplan zeigt, dass zu der Zeit die Burgstraße mit leichtem Knick im Süden über den Pfaffenstieg hinausragte. Das Knochenhaueramtshaus stünde also heute an der Stelle des großen Baums neben der Dommauer. Es wurde 1906 abgebrochen.
Vielleicht ahnen Sie, dass auch die Hausnummern Geschichte haben?
Die ersten Hausnummern in Hildesheim wurden 1765 eingeführt. Die höchste Hausnummer war damals die Nummer 1852. Die Karte zeigt, dass die Burgstraße im Bereich der Nummern um 1400 lag. Aus der Zeit mag denn auch der Ausspruch eines Hildesheimer Bürgers stammen, dem die Nummerierung überflüssig erschien: „Wotau denn ok? Meck kennt doch jeder Breifdräger“. Ab 1893 legte der Rat Hildesheims eine neue Durchnummerierung der Häuser fest, die sich an den Verlauf der Straßen anlehnte.
Sicher haben Sie, liebe LeserInnnen, in Ihren Beständen auch noch reizvolle historische Ansichten aus dem Quartier, die wir veröffentlichen könnten. Es mag eine Fassade sein, eine Geschäftsansicht, eine ungewöhnliche Schnitzerei oder Bemalung. Freude hätten die LeserInnen sicher auch an kleinen Sprüchen „op plat“. Wir sagen Ihnen umsichtigen und angemessenen Umgang mit Ihrem Material zu. Sie können sich gern mit MITTENDRIN, Martina Sanden-Marcus, 05121–1021453 oder