Ortsbürgermeister Volker Hehenkamp im Interview
(Stadtteilzeitung MQ November/2013 - Redaktion)
Der Ortsrat Stadtmitte/Neustadt existiert seit dem 1. November 2011 und ist einer von 14 Ortsräten der Stadt Hildesheim. Im nachstehenden Porträt wird der neue Ortsbürgermeister Volker Hehenkamp interviewt.
Welche Funktion und Aufgabe haben der Ortsrat und Sie im Quartier?
Der Ortsrat ist zunächst die Interessenvertretung der Bürgerschaft in ihrem lokalen Kontext. Er ist Ansprechpartner für Probleme im Ortsteil und Mittler gegenüber Verwaltung und Rat.
Über seine Beteiligungsrechte an Entscheidungen der Ratsgremien versucht er, die Belange der Betroffenen vor Ort in die Entscheidungsprozesse mit einzubringen und schafft somit Öffentlichkeit.
Im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt und fördert der Ortsrat lokale Gruppen und Einrichtungen. Vor Ort ist der Ortsrat mit Frau Dilek Boyu vertreten, die als Ansprechpartnerin stets zur Verfügung steht und gut im Quartier eingebunden ist. Schwerpunkte der Tätigkeit des Ortsrates für und im Quartier waren bislang die Umsetzung des Parkraum-/Verkehrskonzeptes, die Frage der Grundschulentwicklung und die Unterstützung bei der Sicherung des Spielplatzes Süsternstraße.
Wie ist Ihr Eindruck vom Quartier und wo liegen die Qualitäten und Herausforderungen?
Das MichaelisQuartier bietet eine ganze Menge: Es liegt zentral und alle wichtigen Einrichtungen der Stadt Hildesheim sind fußläufig erreichbar. Es verfügt mit der Michaeliskirche über eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Region. Mit dem Magdalenengarten, den Wallanlagen, dem Liebesgrund und der Innersteaue liegen einige der schönsten Naherholungsgebiete im oder unmittelbar am Quartier.
Die größte Herausforderung für das Quartier ist sicherlich der Umgang mit dem demografischen Wandel. Wie kann es gelingen, das Viertel auch für junge Familien attraktiv zu machen, um einen gesunden Altersmix zu erreichen? Wie kann man seniorengerechte Wohnungen schaffen, um den älteren Bewohnern des Quartiers so lange als möglich ein selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen?
Aus meiner Sicht, bietet das Wohnprojekt, welches die Kreiswohnbau am Alten Markt verwirklichen will, eine große Chance der städtebaulichen Entwicklung. Dazu gehört sicherlich aktuell auch die Frage der Parkraumbewirtschaftung – Parkraum für Bewohner des Viertels und deren Besucher, nicht aber für Pendler und externe Dauerparker.
Wichtig ist aber auch die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Beschulung der Kinder des Quartiers und der gesamten Innenstadt. Zwingend müssen kurzfristig die baulichen Probleme der Gesamtschule Pfaffenstieg gelöst werden.
Wie erleben Sie die Bürgerinnen und Bürger des Quartiers?
Wir konnten als Ortsrat bereits eine Vielzahl von sehr engagierten Bürgern kennenlernen. Nicht zuletzt die hohe Beteiligung bei unserem „Walk and talk“, der nicht ohne Grund erstmals im Quartier durchgeführt wurde, zeigt ein großes Interesse am Quartier als Ganzem.
Mein Eindruck ist, dass es ein „Michaelis-Bewusstsein gibt. Das Nachbarschaftsfest, welches unabhängig von der Veranstaltung zum Abschluss der Umbauarbeiten am Michaelisplatz organisiert wurde, zeigt Bürgersinn und Bürgerengagement.
Der Ortsrat ist froh, dass er hier finanzielle Unterstützung leisten konnte und mit Dilek Boyu ein Mitglied in seinen Reihen hat, welches hier vor Ort bestens eingebunden ist.
Auch der Erhalt des Spielplatzes in der Süsternstraße konnte nur gelingen, weil es über den Ortsrat möglich war, Paten aus dem Quartier zu finden, welche zukünftig die Pflege des Spielplatzes übernehmen werden.
Wie stellen Sie sich das Quartier in 10 Jahren vor?
Das MichaelisQuartier ist auch in 10 Jahren ein lebendiges Innenstadtquartier, attraktiv für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen. Es verfügt über leistungsfähige Bildungseinrichtungen und Möglichkeiten der Begegnung. Es gibt einen großen bürgerschaftlichen Zusammenhalt und Gäste kommen nicht nur, um die Michaeliskirche zu besuchen, sondern gemeinsam mit den Bewohnern das einzigartige Flair des Viertels zu genießen.