Trinkwasserversorgung im Michaelisviertel
Stadtteilzeitung MQ Juni 2020 - Redaktion

Bis ins Mittelalter haben sich die Hildesheimer Bürger mit Trinkwasser aus Haus- oder Straßenbrunnen, sogenannten Soden, versorgt. Mit einem Eimer, der an einer Kette hing, wurde das Wasser aus den offenen Ziehbrunnen gehoben. Bei großer Dürre versagten diese Brunnen, da das Grundwasser zu niedrig war. Mensch und Tier mussten sich dann mit Wasser aus den Befestigungsgräben der Stadt, wie z.B. Hagentor, versorgen. Um diese Notlage zu verbessern, wurde eine Wasserleitung geplant. Am Ostertor wurde eine Wasserkunst (Hebewerk) gebaut, die das Sültewasser aus dem Ostergraben in hölzernen Röhren unterirdisch zu den einzelnen Brunnen der Stadt leitet. Fast jede Straße der Altstadt hatte einen oder mehrere Brunnen. Später kamen auf diese Brunnen Pumpen aus Holz oder Gusseisen (Zücken).


Bei der Verlegung neuer Wasserleitungen in der "Kurzen Burgstraße" im Oktober 2002 wurde in der Straßenmitte in einer Tiefe von ca. 2,50 Meter einige alte Holzwasserleitungen geborgen. Die Eichenbalken sind über 4 m lang und 30 cm breit und hoch, der Durchmesser für den Wasserdurchlauf beträgt 10 cm. Bei weiteren Erneuerungsarbeiten in der "Langen Burgstraße" wurde eine besondere Holzwasserleitung geborgen. Diese hat einen rechteckigen Wasserdurchlauf und war mit einem Holzdeckel verschlossen.
Auch heute ist Trinkwasser das wichtigste für Mensch und Tier; man sollte es achten und schützen.
(Text: Karl Scheide)

 

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