Ein Besuch im Schulmuseum Hildesheim

Stadtteilzeitung MQ April 2022 - Text: Luisa Kuznik


Die Schulreform der 1970-er Jahre führte zu einem großen Umbruch des bisherigen Systems. Kleinere Schulen wurden geschlossen, größere Schulzentren eröffnet.

So kam es, dass nach und nach viele größere und kleinere Gegenstände der ehemaligen Schulen in den Besitz von Professor Dr. Rudolf W. Keck und seiner Mitarbeitenden von der Universität Hildesheim kamen. Im Jahr 2003 übergab er diese offiziell der Stiftung Universität Hildesheim zur Gründung des Hildesheimer Schulmuseums, welches bis 2017 auf der Domäne Marienburg anzutreffen war. Seit Ende 2018 befindet sich das Museum nun im Erdgeschoss der Volkshochschule Hildesheim, Pfaffenstieg 4-5.
Lange Zeit war das Schulmuseum Hildesheim coronabedingt geschlossen. Wer trotzdem über die Geschichte der Schulen lernen will, kann sich auch auf der Internetseite umfangreich informieren.

Online-Besuch:
Die Lockdown-Phase ermöglichte die Digitalisierung des Archivs und der Exponate. Unter den Kategorien Biologie, Deutsch, Chemie und Erdkunde lassen sich die Exponate von zu Hause aus begutachten. Auch eine interaktive Märchenführung für den Unterricht im eigenen Klassenzimmer wurden konzipiert und ist frei zugänglich. Begleitet wird der Internetauftritt von Hildus. Hildus ist die „superschlaue und manchmal etwas tollpatschige Eule“. Es finden sich kurze erklärende Filme auf der Internetseite, zum Beispiel über die Schule der wilhelminischen Ära (für Schüler:innen ab der 7. Klasse) oder der Film „Schule vor 100 Jahren“ (für Dritt- und Viert- Klässler:innen). Dazu kann jeweils ein Quiz beantwortet werden. Alles in allem kann man sich durch einen Teil der Geschichte der Schule klicken und einige Zeit virtuell dort verbringen.

Sonderausstellung „100 Jahre Frauenstudium in Deutschland“
In der Sonderausstellung können die unterschiedlichen Ären des Frauenstudiums vom 19. Jahrhundert bis heute anhand von Biografien nachvollzogen werden. Hier hat man die Möglichkeit, spannende Persönlichkeiten wie Erna Rampendahl, Edith Stein, Karla Grobe und Derya Akdağ kennenzulernen. Man bekommt außerdem einen Einblick in die teilweise wirklich haarsträubenden Argumentationen, weshalb Frauen nicht studieren könnten.

Ein Besuch vor Ort:
Derzeit ist ein Besuch im Schulmuseum ausschließlich in Gruppenführungen und nach vorheriger Anmeldung möglich. Die Eintrittspreise sind der Internetseite zu entnehmen. Der Zugang zu den drei Räumen, der Arbeits- und Seminarraum, das historische Klassenzimmer und der Vorleseraum sind zudem barrierefrei. Auch bietet das Museum zahlreiche Führungen und Workshops unterschiedlicher Themen und Schwerpunkte an. Diese sind ebenfalls der Internetseite zu entnehmen.
Wer sich unterstützend einbringen will, kann Kontakt zum gemeinnützigen Verein „Förderkreis Stiftung Schulmuseum und Bibliothek für Bildungshistorische Forschung der Universität Hildesheim e.V.“ aufnehmen und aktiv werden. https://www.uni-hildesheim.de/celeb/projekte/schulmuseum/

 

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