Johannisbrücke: Vom Bollwerk zur Brücke

Stadtteilzeitung MQ September 2022 - Text und Foto: Karl Scheide 

Am Ende der Johannisstraße (Dammstraße, Richtung Kalenberger Graben) führte früher eine Holzbrücke über die Innerste zur Großen Venedig.

                                                    Altes Pflaster an der Johannisbrücke

Vor dem Eingang zum Johannisfriedhof ist noch ein Rest der gepflasterten Straße vorhanden. Als 1990 bei Renovierungsarbeiten das Flussbett der Innerste trocken lag, waren noch Holzpfähle der ehemaligen Brücke zu sehen.
Nach Unterlagen des Stadtarchivs schreibt dazu A. Flöckher, dass bereits 1427 von einer Holzbrücke vor dem Ziegelhof der Altstadt berichtet wird. Diese Holzbrücke hat nicht sehr lange gehalten. Schon 1854, dem Jahr des Endes des Altstädter Ziegelhofs (dessen Gebäude gegen Höchstgebot verkauft wurden), war die Holzbrücke verschwunden. Damals wurde auch das sogenannte große Trockenhaus (vormals ein Bollwerk mit Schießscharten zur Verteidigung der Stadt), das eigenartigerweise auf einem Gewölbe über der Innerste aufgebaut war, auf Abbruch verkauft. Es wurden jedoch nur die Umfassungsmauern abgerissen, nicht aber das Gewölbe.
1990 wurde das Gewölbe freigelegt, verstärkt und wie schon vor über 100 Jahren zur Brücke umgewandelt.
Text-Grundlage dafür ist Alt- Hildesheim, Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim Nr. 37, 1966, S. 65 ff, Die Brücken Hildesheims von A. Flöckher.