Beteiligen Sie sich an der Umgestaltung der Wallanlagen!

Stadtteilzeitung MQ Mai 2021 - Stadt Hildesheim

Die Stadt Hildesheim plant die Umgestaltung und Sanierung für den Liebesgrund, den Seniorengraben und das Hohe Rondell. Hier kommen eine Reihe von Aufgaben auf uns zu, um aus diesem Teil der Wallanlage wieder eine attraktive und gepflegte Parkanlage entstehen zu lassen. Die Hauptziele der Maßnahme sind die Verbesserung der Eingänge, intakte Wege, attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten, die Wiederherstellung von Aussichten bzw. Blickbeziehungen und die Pflanzung neuer Bäume. Bei dieser Neugestaltung sind Ihre Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge gefragt!

Zu normalen Zeiten würden wir Sie zu einer Beteiligungsveranstaltung einladen. Die derzeitige Pandemie veranlasst uns, andere Wege einzuschlagen, um Sie an den Planungen zu beteiligen. Sie können sich nun über zwei unterschiedliche Beteiligungsformate einbringen, die Online-Beteiligung, die Sie über den hier abgebildeten QR-Code aufrufen können oder Sie füllen die Postkarte zur Beteiligung (liegt dieser Zeitung bei) aus und schicken diese portofrei ab.

In jedem Falle freuen wir uns sehr, wenn Sie die Wallanlagen zwischen Hagentor und Bischofsmühle aufsuchen würden, sich selbst ein Bild vor Ort machen können und uns von Ihren Ideen, Vorschlägen und Anregungen berichten.

Rundgang durch die Anlage

Gerne möchten wir Sie nun auf einen Rundgang durch die Parkanlage mitnehmen. Wir folgen hierbei den nummerierten Stationen, die Sie auch auf der Karte (siehe Abbildung) entnehmen können. Der Rundgang startet am Hagentor, an der Kardinal-Bertram-Straße. Wir begeben uns in den Liebesgrund, unterqueren die Brücke „Schwungseil“, gelangen immer tiefer in den Schluchtwald bis wir an linker Hand den Seniorengraben erblicken. Wir laufen entlang des Ufers bis zum Ende des Grabens. Hier kehren wir um und erklimmen den Hohen Wall, rechter Hand befindet sich die eindrucksvolle Natursteinmauer des Magdalenengartens, wir passieren die ehemalige Bastion (links), erblicken rechts, durch die Pforte, den Magdalenengarten und erreichen den Aussichtspunkt des Hohen Rondells. Über den Hagentorwall gelangen wir wieder zurück zum Hagentor, den Ausgangspunkt des kleinen Rundgangs.

Eingang in den Park

Wie der Name dieses Ortes es heute noch verrät, befand sich zwischen der Arneken-Galerie und dem Liebesgrund das Hagentor. Heute stellt sich dieser Bereich als offene Grünfläche mit parkartigem Charakter dar, und bildet den Auftakt zu diesem Abschnitt der Wallanlagen. Dieser Eingang lässt sich durch den breiten Straßenraum und verschiedene Einbauten nur noch schwer in seiner Bedeutung erkennen. Hier sollen Maßnahmen zum besseren Ankommen, zur Sichtbarmachung des Eingangs und Verbesserung des Aufenthaltes erfolgen.

Das Schwungseil – die Brücke über den Liebesgrund

Die Brücke über den Liebesgrund mit kreisrunder Öffnung verbindet Schützenallee und Hagentorwall und bietet Aussicht in die Wallanlagen. Das Schwungseil trennt zwei Parkbereiche sehr unterschiedlichen Charakters und markiert den Übergang vom offenen Landschaftspark in den schattigen „Schluchtwald“ im Liebesgrund. Der Liebesgrund bietet mit seinem dichten und hohen Baumbestand und seinen steilen Hängen Besucherinnen und Besuchern ein besonderes Raumerlebnis. Die Aufenthaltsqualität wird durch die B1 allerdings beeinträchtigt. Für viele Nutzerinnen und Nutzer ist der Weg durch den Liebesgrund eine wichtige Verbindung, um von A nach B zu kommen. Zudem bietet der Liebesgrund einen Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Blick auf den Seniorengraben

Nach dem Weg durch den schattigen Liebesgrund öffnet sich hier der Blick über die Wasserfläche des Seniorengrabens. Das artenreiche Stillgewässer in ruhiger Lage stellt ein Naturerlebnis dar, an dem besondere Wasservögel, wie unter anderem der Eisvogel zu beobachten sind. Scheinbar fernab der Stadt lädt dieser Ort in naturnaher Umgebung zum Verweilen ein. Diese Aufenthaltsqualität soll gestärkt werden.

Aufenthaltsort am Wasser

Auf dem Weg zwischen den beiden Gewässern öffnet sich gleichzeitig der Blick auf den Seniorengraben und die Innerste, die den Weg im Westen auf ganzer Länge eng begleitet. Spazierende auf dem Uferweg können das Wasser nah erleben. Die Ufervegetation ermöglicht in Teilen den Ausblick auf die Wasserfläche. Insbesondere die geschützte gelbe Teichrose im Seniorengraben verweist heute noch auf die ursprüngliche parkartige Gestaltung. Zwischen alten Bäumen liegt der Platz mit Blick über die Wasserfläche und dem hoch aufragenden und dicht bewachsenen Wallhang auf der anderen Seite.

Freifläche an der ehemaligen Bastion

Die Wiesenfläche markiert den Beginn des Aufstiegs am Hohen Wall und reicht an das Südende des Seniorengrabens. Die Freifläche weist noch heute die geometrische Form der ehemaligen Befestigungsanlage auf und bietet einzelne Ausblicke auf den Seniorengraben. Diese Qualitäten sollen gestärkt werden.

Aussicht zum Magdalenengarten

Durch ein schmiedeeisernes Tor wird ein besonderer Einblick in die barocke Gartenanlage gewährt. Die Pforte ist die einzige Öffnung in der über 300 Meter langen Mauer zum Magdalenengarten, die den Weg am Hohen Wall begleitet. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Michaeliskirche und ihre Nebenbauten dominieren den Hintergrund des Gartens beim Blick durch die Pforte und schaffen ein einzigartiges Ensemble. Vom Tor aus kann man über den Seniorengraben hinweg außerdem die Christuskirche sehen, die vis-à-vis des Sichtfensters in Hildesheim-Moritzberg steht.

Aussichtspunkt am hohen Rondell

Oberhalb der steilen Hänge bietet sich am höchsten Punkt des Walls ein Panoramablick über das Innerstetal und St. Michaelis. Am hohen Rondell ist die Topografie der historischen Situation, mit Stadtgraben und Wallanlagen, besonders erlebbar. Die scharfen Konturen der Hänge sind insbesondere im Winter noch deutlich zu erkennen. Am hohen Rondell befinden sich besonders geschützte Pflanzenarten, wie die wilde Tulpe und die schwarzfrüchtige Zaunrübe. Heute weisen lediglich die Überreste der ehemaligen Brüstungsmauer, sowie ein Bankplatz auf die Besonderheit des Ortes hin. Hier sollen neue Möglichkeiten des Aufenthalts und des Landschaftserlebens entstehen.

Ausblick der Beteiligung – Wie geht es nun weiter?

Die Onlineplattform ist bis zum 25. Mai 2021 offen für Ihre Beteiligung, alternativ können Sie auch bis dahin Ihre beschriftete Postkarte an das von der Stadt Hildesheim beauftragte Büro plan zwei senden. Danach erfolgt eine Auswertung der Beiträge. Die Ergebnisse hieraus, teilen wir Ihnen im Sommer über die Presse und auf der Webseite der Stadt Hildesheim mit. Im Herbst dieses Jahres möchten wir Ihnen konkretere Planungen in Form eines Entwurfes präsentieren. Die Baumaßnahmen für die Umgestaltung sind für 2022 / 23 geplant.

Wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne!

Bei Fragen zur Beteiligung wenden Sie sich an:

plan zwei – Stadtplanung und Architektur
Lena Rosenau
Telefon: 0511 / 279495-44
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bei Fragen zum Prozess und zur Maßnahmenumsetzung wenden Sie sich an:

Stadt Hildesheim, Fachbereich Stadtplanung und Stadtentwicklung
Dirk Neumann
Markt 3
31134 Hildeseheim
Telefon: 05121 / 301-3046
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Zum Hintergrund des Projektes – Was ist bereits geschehen?

Das Projekt „Hohnsensee mit Wallanlagen“ wurde 2018 in die Städtebauförderung des Bundes und der Länder aufgenommen. Zunächst unter dem Programm „Zukunft Stadtgrün“, seit Ende 2019 unter dem Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Lebenswerte Quartiere gestalten“. Im Rahmen der Städtebauförderung kommen für das Projekt „Hohnsensee mit Wallanlagen“ Fördermittel von Bund und Land, kommunale Finanzmitteln und Spenden zum Einsatz.
Im Jahr 2019 wurden das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) „Hohnsensee mit Wallanlagen“ und ein Rahmenplan für den gesamten Bereich der Wallanlagen erarbeitet und vom Rat der Stadt Hildesheim beschlossen. In einem nächsten Schritt werden die im Rahmenplan grob festgelegten Maßnahmen für die Einzelnen Teilbereiche der Wallanlagen konkreter betrachtet und Entwürfe erarbeitet. So wurde für den Kehrwiederwall und -grund bereits ein Entwurf angefertigt, der voraussichtlich Ende des Jahres umgesetzt werden kann. Die Teilbereiche Liebesgrund, Seniorengraben und Hohes Rondell werden nun intensiver bearbeitet und dies veranlasst uns Sie an diesem Prozess zu beteiligen.